Russische Botschaft abgeriegelt und bewacht

Sönke Paulsen, Berlin

Ein Sonntagsspaziergang unter den Linden endet, wenn man von Osten kommt an der russischen Botschaft. Dort ist eigentlich der Abgang zum S-Bahnhof, der abgesperrt ist. Schade und kein schönes Bild.

Noch unangenehmer ist der Gang auf der Botschaftsseite, der nicht mehr über den Bürgersteig führt, sondern auf einem neu erfundenen Fußweg an der Straße in sechs Metern Entfernung zum Gebäude. Mit anderen Worten ist der Bürgersteig abgesperrt und mit einem Wachschutzhäuschen bebaut. Der offizielle Eingangsbereich ist geschlossen.

Faktisch sieht es so aus, als könnte man die Botschaft nur noch über den Hintereingang gegenüber der Komischen Oper betreten. Die Vorderseite ist eigentlich nur noch Fassade. Das gleiche gilt für das anliegende Aeroflot-Gebäude.

Nun ist zwar bekannt, dass die russischen Geheimdienstler ohnehin nur hinten raus gehen oder fahren. Aber dennoch wirkt die Abriegelung wie ein kleiner Wiederaufbau der Mauer, die Berlin einst vom russischen Sektor trennte. Einziger Trost an der ganzen Sache ist, dass der russische Sektor inzwischen ziemlich klein geworden ist. Ein Häuserblock in etwa.

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